Palmöl ist das Lieblingsfett der Lebensmittelindustrie. Palmöl wird aus den Früchten der Ölpalme gewonnen, Palmkernöl aus den Samen. Die Ölpalme wird in den Tropenregionen angebaut, beispielsweise in Indonesien und Malaysia. Für die Errichtung von Plantagen werden Regenwälder gerodet: in Indonesien wurden seit den 1990-er Jahren 25% des Regenwaldes für die Errichtung von Ölpalmplantagen geopfert. Dadurch werden wertvollste Lebensräume zerstört, die Artenvielfalt massiv bedroht sowie die indigene Bevölkerung vertrieben. Da bei der Rodung von Regenwald viel CO2 freigesetzt wird und der abgeholzte Regenwald nicht mehr als "grüne Lunge" zur Verfügung steht, trägt der kommerzielle Anbau von Ölpalmen in großem Stil zum Klimawandel bei.

Palmöl ist so beliebt, weil es billig in der Herstellung ist (die Ölpalme ist sehr ertragreich) und äußerst vielseitig verarbeitet werden kann. Es ist als Zutat in Streichschokolade, Margarine, Keksen, Chips, Suppen, Soßen, Fertiggerichten u.v.m. enthalten. Aufstrichen verleiht es eine streichfeste, cremige Konsistenz, da es mehrheitlich aus gesättigten Fettsäuren besteht und bei Zimmertemperatur fest ist. Darüber hinaus ist es in zahlreichen Kosmetikprodukten enthalten und wird für die Produktion von "Bio"-Treibstoffen und Energie verwendet.

Was können Verbraucherinnen und Verbraucher tun?

  • Ob ein Lebensmittel Palmöl enthält, ist an der Zutatenliste erkennbar. Palmöl muss dort entweder namentlich als Palmöl oder Palmfett oder als „pflanzliches Fett (Ölpalme)“ angeführt werden.
  • Wer so weit als möglich auf Palmöl verzichten möchte, sollte erstens hochverarbeitete Lebensmittel meiden, zweitens überwiegend selbst kochen bzw. backen und drittens Produkte wählen, die ohne Palmöl hergestellt werden. In vielen Lebensmitteln kann Palmöl ohne Probleme durch andere pflanzliche Fette (z.B. Sonnenblumenöl, Olivenöl, Rapsöl) ersetzt werden.
  • Bei Produkten, die nicht ohne Palmöl erhältlich sind, sind jene eine gute Wahl, die fair gehandeltes Palmöl aus biologischer Landwirtschaft enthalten.
  • Produkte mit RSPO-zertifiziertem Palmöl sind aus heutiger Sicht nicht empfehlenswert, da die Kriterien des RSPO (Round Table on Sustainable Palm Oil, Runder Tisch für nachhaltiges Palmöl) nicht weit genug gehen und in der Praxis weder die Rodung von Regenwald nach das Landgrabbing verhindern.